Donnerstag, 1. Oktober 2009

Zweiter Reisebericht und Schluss

Freitag, 25. September 2009

Es geht Richtung Norden – wir haben uns für Vitrac entschieden, ein Dörflein entlang der Dordogne. Wir beziehen einen schönen Platz unter Nussbäumen und sind fast allein – lediglich ein weiteres Gespann ‚bevölkert’ den Campingplatz. In Sarlat kaufen wir fürs Wochenende ein, wie auch alle anderen hier… Der Verkehr ist entsprechend zähflüssig. Im Carrefour beladen wir unser Wägelchen mit allerlei, unter anderem auch mit verschiedenen Gemüsen und Salaten. An der Kasse angelangt, schickt mich die Kassierin mit allen diesen Sachen zurück an den Start – äh zur Waage. Auf dem Weg dorthin fallen mir die Tomaten auf den Boden. Ich renne zur Waage. Dort ist das Papier leer. An der zweiten Waage stauen sich die Leute, die ebenfalls ihre Artikel wägen. Es sind nicht die Schnellsten. Endlich bin ich dran und dank der Bildli auf der Tastatur gelingt mir auch die richtige Beschilderung. Zurück an der Kasse zahle ich mit einem 200-Euro-Schein, den ich bisher einfach nie losgeworden bin. Die Kassierin hat selbstverständlich kein Wechselgeld und muss zuerst wechseln gehen. Ich möchte in den Boden versinken. Die Schlange hinter uns ist aber geduldig (zumindest vordergründig). Auch die Kassierin bleibt sehr freundlich und lässt keine Bemerkungen fallen, sie trommelt auch nicht nervös mit den Fingernägeln. Welch Glück. Wir schaffen es und verlassen den Carrefour schweissgebadet.



Samstag, 26. September 2009

Das Wetter ist traumhaft, wir satteln den Smart und fahren einfach drauflos. Bereits nach wenigen Kilometern sind wir im Mittelalter angelangt, das Dorf La Roque-Gageac ist laut Beschrieb eines der schönsten in Frankreich. Tatsächlich wandelt man auf Pflasterstrassen durch enge Gassen entlang von buchstäblich steinalten Häusern. Auch ein Schloss gehört dazu, leider kann man es nicht besichtigen.


Wiederum wenige Kilometer weiter treffen wir auf eine neue Attraktion, das Schloss von Beynac samt dazugehörigem Dorf. Diesmal haben wir Glück und können auch ins Schloss hinein. Bei einem Lauchgeschnetzelten à la Locher und Rosé lassen wir den Tag ausklingen. Es ist ruhig hier, nur die Motorsegler stören etwas.

Sonntag, 27. September 2009

Dank dem Stau durch Sarlat wissen wir, dass es dort eine schöne Altstadt geben muss, deren Besichtigung heute auf dem Programm steht. Tatsächlich, der Besuch lohnt sich sehr, wie in allen Dörfern hier scheint die Zeit vor einigen hundert Jahren stehengeblieben zu sein. Natürlich abgesehen von den Touristenhorden mit Fotoapparaten, unter die wir uns jetzt auch mischen. Mitten auf dem Dorfplatz findet gerade eine Oldtimer-Parade statt (damit sind jetzt nicht wir gemeint), die schönsten, ältesten und poliertesten Autos kann man bewundern. Unseren Stadtrundgang beschliessen wir mit dem Kauf von Marroni, den grössten, die wir je gesehen haben.


Das Château de Fénelon ist gemäss Beschrieb das schönste, da fahren wir jetzt hin. Tatsächlich ist die Inneneinrichtung so reichhaltig, wie wirs noch nicht gesehen haben. Man könnte sich glatt in die Sofas oder gar in die etwas kurz geratenen Betten fläzen. Drinnen darf nicht fotografiert werden.

Abends werden die Marroni gebraten, leider sehen sie besser aus als sie schmecken.

Montag, 28. September 2009

Wir fahren morgens los Richtung La Mont-Dore, im Land der Vulkane, ca. 50 km vor Clermont-Ferrand (das ist da, wo die Michelin-Pneus herkommen). Der Himmel ist bei unserer Ankunft bewölkt, es scheint hier geregnet zu haben. Auf dem Camping municipal richten wir uns ein. Als erste Besichtigungstour ist ein Bergpass vorgesehen, auf 1400 m über Meer gelegen, wir können einen herrlichen Ausblick über all die vielen Vulkanhügel geniessen. Via Lac de Chambon finden wir zu einem weiteren Schloss, dem Château de Murol. Es hat noch eine Stunde geöffnet, das reicht uns für die Besichtigung. Wieder eine sehr schöne Anlage, in der Hochsaison finden auch animierte Besichtigungen mit ca. 15 Schauspielern statt, welche einem das Leben im Mittelalter zeigen. Heute sind wir die einzige Animation. Ausser einer Ziege, einem Schaf und einem schwarz-weissen Schwein. Dass sich die Wolken verzogen haben und wir einen stahlblauen Himmel geniessen, ist ja klar.

Fürs Abendessen suchen wir in La Mont-Dore ein Restaurant. Hier ist ja wirklich die Hölle los, nach einigem Herumirren finden wir ein Hotelrestaurant, voll mit Gästen des Thermalbades. Den Altersschnitt drücken wir massiv. Nebenan sitzt ein Paar um die 40 aus dem Aargau. Natürlich geben wir nicht zu erkennen, dass wir alles verstehen, was sie so besprechen (offenbar sind es die ersten gemeinsamen Ferien für sie :-) ) und kugeln uns, als sie rätseln, woher wir wohl stammen. Sie tippen auf Holland…

Dienstag, 29. September 2009

Zunächst besichtigen wir eine wenig spektakuläre Schlucht, danach gehts wieder einmal zum Puy de Dome, einem erloschenen Vulkan, den man bequem mit dem Auto auf 1450 m Höhe besuchen kann. Die Rundsicht ist wunderschön, abgesehen vom Smog, der wohl von Clermont-Ferrand stammt.

Vor dem Nachtessen wandern wir zum Wasserfall in der Nähe unseres Zeltplatzes, zusammen mit der Sonne wieder ein wunderbares Naturschauspiel. Statt die zahlreichen Pilze zu sammeln, fotografieren wir sie fleissig.


Mittwoch, 30. September 2009

Es geht weiter nach Lausanne, wo wir in Vidy eine geruhsame Nacht verbringen. Eigentlich wollte ich meinem Schatz die Stadt zeigen, in der ich mit sechzehn ein Jahr gelebt habe. Der Schock war und ist sehr gross, die Veränderung zum Schlechten feststellen zu müssen. Die einstmals liebenswerte schöne Altstadt ist zum Alkoholiker- und Drögeler-Treffpunkt verkommen. Die Polizeipräsenz ist gross. Gerne flüchten wir nach Ouchy, um dort doch noch ein würdiges Nachtessen zu geniessen.


Donnerstag, 1. Oktober 2009

Dank frühem Telefonweckruf treffen wir nach Mittag bereits zuhause ein, wo der Gärtner zugange ist. Schön, dass immer jemand zum Rechten sieht, wenn wir unterwegs sind.

Donnerstag, 24. September 2009

Erster Reisebericht

Sonntag, 20. September 2009

Um 06.45 Uhr fahren wir ab – als erstes Ziel haben wir den Pont du Gard bestimmt. Nach einer angenehmen Fahrt, sieht man von einem abgeraffelten Schutzblech am Anhänger ab (Notreparatur auf dem Pannenstreifen auf der Autobahn), erreichen wir unser Nachtlager, entern die Velos und radeln zum Pont du Gard. Nebenbei: Das Wetter bzw. die Wolken verheissen nichts Gutes, wir rechnen mit tüchtigen Regengüssen und beeilen uns entsprechend. Der Pont du Gard ist sehr eindrücklich, nach Fotosessions von allen Seiten finden wir uns im Restaurant mit Sicht auf die Brücke wieder. Bei einem formidablen Nachtessen im altehrwürdigen schlossähnlichen Etablissement mit Stromausfall und Kerzenlicht hoffen wir auf eine nett beleuchtete Aussicht, was aber leider nicht eintrifft. In der Dunkelheit fahren wir zurück zum Wohni, glücklicherweise funktioniert auch das Velolicht. Von Regen keine Spur.



Montag, 21. September 2009

Es geht weiter – nach Baguette und Croissant sehen wir am frühen Nachmittag das Meer. Zwischen Pferden und Sand liegt unser Campingplatz. Im nahen Carrefour decken wir uns für die nächsten Tage ein – inklusive Deo J (Marcel: wie war das in Mulhouse?). Das Meer ist ultrakalt, es lädt gar nicht zum Bade. Das Wetter ist schön und warm, am Abend regnet es.



Dienstag, 22. September 2009

Nach einer wilden Fahrt durch Béziers entspannen wir uns bei der Besichtigung der 9 Schleusen. Hier überwinden die Schiffe (z.B. Hausboote, Ausflügler) den Höhenunterschied des Canal du Midi zum Meer, indem sie an einer Stelle 9 Schleusen passieren. Bei jeder hat es jene Zuschauer, die natürlich gespannt jeden Handgriff verfolgen und bei Bedarf auch mal gerne Hilfe leisten. Sind die Schleusen geschafft, schippert man gemütlich über die Wasserbrücke über der Aude und nimmt die nächste Schleuse in Angriff. Wir verbringen einen schönen und warmen Sonnentag.




Mittwoch, 23. September 2009

Die Zigeuner zieht es Richtung Berge, am Fuss der Pyrenäen schlagen wir unser Lager auf. In Tarascon gibt es nebst einem schönen Campingplatz inklusive Bach und Kreisch-Enten auch einen ‚parc préhistoire’, in dem wir erfahren, wie unbedeutend wir eigentlich sind. Zum Tagesausklang fahren wir zu einer Grotte, die leider schon geschlossen hat. Daraufhin geht’s weiter zum Col de Port (1249 m über Meer), wo wir Wanderer mit gefüllten Plastiksäcken sichten. Hm, was hat’s da wohl drin? Wir werden das Geheimnis nie lüften, trotz stündiger Wanderung finden wir weder Marroni- noch sonstige Bäume und kehren mit leeren Taschen heim.

Donnerstag, 24. September 2009

Dass Andorra ein Fürstentum ist, haben wir bisher nicht gewusst. Auch soll man hier zollfrei einkaufen können und landschaftlich viel zu sehen bekommen. Drum fahren wir natürlich mit dem Smarty hin. Wieder einmal wird das Benzin knapp und wir befinden uns mitten in den Bergen, weit und breit keine Dörfer, geschweige denn eine Tankstelle. Ha – weit gefehlt! Unversehens befinden wir uns in Pas de la Casa, dem ersten Dorf in Andorra. Was für ein Schock – es reiht sich Geschäft an Geschäft, ein Verkehrschaos sondergleichen und – juppiehhh – Tankstellen à gogo mit einem Benzinpreis (81 Cents für einen Liter Diesel), den wir bei uns vor Jahren mal gehabt haben. Frisch gestärkt geht’s nach Andorra la Vella über einen 2400 m hohen Pass, vorbei an unglaublich hässlichen Skiorten. In Andorra la Vella angekommen wünscht ein schweissgebadeter Ehemann (heute fährt die Frau), das nächste Parkhaus anzufahren und zu Fuss weiterzugehen. Eigentlich ist hier laut Reiseführer ein Shoppingparadies, angesichts der Preise vergeht einem leider das Shoppen. Das Iphone beispielsweise ist hier einiges teurer als daheim. Schliesslich lasse ich mich hinreissen und kaufe eine Familienpackung Maltesers. So ganz ohne etwas kann man ja den Zoll auch nicht passieren.

Und wo sind wir wohl morgen?

Freitag, 18. September 2009

Herbstferien 20.9. - 4.10.2009

Am Sonntag gehts los, nach dem Greifenseelauf am Samstag werden wir am Sonntagmorgen Richtung unbekannt starten. Der Wetterbericht verheisst in alle Richtungen nichts Gutes, das heisst, wir werden wohl erst während der Fahrt wissen, wohin die Reise geht.

Zuerst heisst es aber, alles packen, nichts vergessen und das Haus zu räumen - am Samstag kommen ja noch Schwiegeris :-)

Mittwoch, 24. Juni 2009

Mittwoch, 24. Juni 2009 - Glyfa



Am Montag besichtigen wir den Pinios-See. Er liegt in der Nähe unseres Aufenthaltsortes und wird nirgends in den Reiseführern beschrieben. Nun wissen wir auch, warum. Er ist praktisch nicht zugänglich, dafür hat's umso mehr Schlangen. Er ist aber sehr schön anzuschauen und die Landschaft, durch die wir fahren, ist auch sehr eindrücklich.






Vor Jahren waren wir - damals noch mit dem Töff - in Kastro, wo wir das Schloss (erbaut im 13. Jahrhundert) nur von aussen besichtigen konnten. Gestern Dienstag waren wir drin und bewunderten die schöne Baute auch von innen.





Gestern Dienstag und heute Mittwoch hat es am Morgen stürmisch geregnet, inzwischen geht noch ein zünftiger Wind und das Meer hat hohe Wellen. Mit Schnorcheln wird heute wohl nichts. So verbringen wir den Tag mit süssem Nichtstun. Morgen gehts auf die Fähre und am Freitag wird ein harter Fahrtag. Um 15 Uhr treffen wir in Ancona ein und beabsichtigen, von da aus direkt heimzufahren.

Freitag, 19. Juni 2009

Freitag, 19. Juni 2009 Fahrt nach Glifa

Von Stoupa fahren wir nordwärts zu unserer letzten Station, dem Camping Ionian Beach, 50 km vor Patras. Hier werden wir bis nächsten Donnerstag eine richtige Ferienwoche verbringen. Vielleicht.

Donnerstag, 18. Juni 2009 - Rintomo Canyon

Eigentlich wäre heute fahrfreier Tag. Aber nein, gegen Mittag machen wir uns auf, eine Adventure-Tour steht an. Der Benzintank zeigt noch zwei Böppel (von fünf), wir wollen tanken. Die erste Tankstelle lassen wir links liegen. Die erstbeste interessant aussehende Abzweigung schnappen wir uns und fahren in die Hügel. Auf malerischen und schmalen Strässchen klettern wir Meter um Meter bis zu einer weiteren Abzweigung – Rintomo Canyon. Dummerweise zeigt der Benzintank jetzt nur noch einen Böppel. Und wir sind mal wieder am A… der Welt. Natürlich haben wir auch keine Ahnung, wie viel noch im Tank ist und für wie lange das wohl reichen würde. Das GPS weiss auch keinen Rat. Also wird transpirierend weitergefahren und nach vielen weiteren Kurven und Höhenmetern – diesmal nach unten – hurra, eine Tankstelle. Frohgemut klettern wir mit vollem Tank wieder hoch zum Rintomo Canyon. Die Zufahrtsstrasse zum Wanderungsstartpunkt ist gerade mal smart-breit und der letzte Kilometer auch noch ungepflastert und mit Steinen übersät. Als es wirklich nicht mehr weitergeht, wird der Rucksack geschultert und mit frohen Schritten (die einen jedenfalls :-) schreiten wir Richtung Tal. Zwei schweissüberströmte und völlig erschöpfte Wanderer kommen uns entgegen. Einige Wegkurven weiter und angesichts unserer Strandschlärpen (man wusste ja nicht, dass noch eine Wanderung ansteht) beschliessen wir, umzukehren. Es hat unten ohnehin keinen Fluss und das Hochsteigen ist bei 35 Grad und wenig bis gar keinem Schatten ziemlich anstrengend. Zurück auf dem Campingplatz erfreuen wir uns an dem unentwegten Geschnatter unserer Nachbarn samt Vogelgezwitscher (die haben tatsächlich zwei Vogelkäfige mit geschleppt, im einen ein Pärchen „Unzertrennliche“, im anderen einen einsamen Kanarienvogel). Das ist für uns der Startschuss für eine weitere Etappe.


Mittwoch, 17. Juni 2009

Mittwoch, 17. Juni 2009 - Mani/Peloponnes Nr. 2

Wir fahren an das Ende der Welt, bis die Strasse bzw. was sich hier so Strasse nennt, aufhoert. In Pirgos Dirou besichtigen wir die wunderschoenen Tropfsteinhoehlen, per Kanu wird man unterirdisch an den Millionen Jahre alten Stalagmiten und Stalaktiten vorbeigeschleust. In Vathia sind die Tuerme zu besichtigen und zuunterst ist noch das Orakel des Poseidon bzw. Neptun zu bestaunen, je nachdem halt, welche Goetter grad in sind.






Dienstag, 16. Juni 2009 - Mani/Peloponnes

Abenteuerlich jagen wir unser armes Wohnigespann (immerhin satte 12 Meter Laenge) nach angenehmen 140 Autobahnkilometern nach einer (Navi sei Dank) unnoetigen Hafenrundfahrt ueber unzaehlige Kurven und Passstrassen durch das Gebirge, bis nach Kardimili, wo gemaess Reisefuehrer ein Campingplatz sein sollte. Sollte - denn es gibt ihn offenbar nicht mehr. Wir laden den Smart ab und rekognoszieren zuerst, bevor es mit dem Gespann weitergeht. Gluecklicherweise finden wir in Stoupa ein Plaetzchen fuer uns, wo wir uns niederlassen. Mitten in der Mani, dem unwirtlichsten Peloponnes-Finger. Es habe mal ein Wanderer einen Bauern nach dem Weg gefragt, der ihn aber nicht gewusst habe. Denn er sei nie weiter als bis zum Ende seiner Felder gekommen...