Samstag 7.
September 2013
Die Koffer
sind gepackt, das Web-Check-in erledigt, um 9.09 Uhr geht der Zug. Um 8.54
laufen wir los. Um 9.04 kommt Christof in den Sinn: Er hat kein Zugbillet. Mit
den Wanderschuhen legt er einen Sprint hin, um 09.08 Uhr ist er wieder am
Bahnhof. Der Zug hat sowieso zwei Minuten Verspätung, es hätte also längst
gereicht. Beim Stadelhofen steigen wir um, den Flughafen erreichen wir
problemlos. Das Gepäck ist dank Internet Check-In schnell abgegeben und wir
können uns erleichtert an die Pass- und Sicherheitskontrolle machen. Bei mir
geht’s ruckzuck, mein Mann muss eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen.
Seine Einlagen in den Schuhen sind offenbar aus Metall. Beim Gate nochmals Pass
zeigen, mein Mann erfährt, dass er für den Special Security Check ausgewählt
ist. Da ich schon vorgegangen bin, warte ich eine Viertelstunde vergebens, bis
er dann augenrollend endlich nachkommt. Pünktlich sitzen wir im Flieger und
erfahren, dass der Flug eine halbe Stunde kürzer als gemäss Flugplan dauern
wird. Hurra! Leider müssen wir dann aber eine halbe Stunde auf die
Startfreigabe warten, was den vermeintlichen Zeitgewinn wieder zunichte macht.
Jänu… Der Zwölfstundenflug (bzw. eigentlich ja nur Elfeinhalbstundenflug) ist
halt lang und lässt uns ein paar Filme gucken. Zum Schlafen reicht es dann
nicht mehr. Der Anflug ist perfekt, wir sehen die Golden Gate Bridge und die
Skyline von San Francisco bei schönstem Sonnenschein. In San Francisco lassen
wir die Immigration über uns ergeben, es dauert rund eine Stunde, dann
schleppen wir das Gepäck zum Wohnmobil. Der Vermieter bringt es uns
freundlicherweise zum Flughafen und fährt mit uns zu einem Einkaufszentrum in
der Nähe. Hier gibt es die Einweisung, das Nötigste wird eingekauft und endlich
sinken wir müde in die Federn.
Sonntag, 8.
September 2013
Der Schlaf
ist nicht wirklich gut, auch sind wir recht früh wach und wollen eigentlich den
Sonnenaufgang irgendwo auf einem Hügel bestaunen. Weil wir aber am Vorabend nur
das allernötigste gekauft haben, stürmen wir morgens um fünf Uhr (jawohl, am
Sonntag!) das Einkaufszentrum erneut. Danach wird zum ersten Mal das Wohni
gestartet und auf die Strasse gebracht, man fühlt sich wie auf einem Schiff, so
weich ist es gefedert. Die Strassen sind aber recht wellig und das Wohni macht
alles wacker mit, Zitat „das isch aber en rächte Gumpesel“. Zuerst geht’s Richtung Golden Gate Bridge. Im Gegensatz
zu gestern ist jetzt da aber eine rechte Nebelsuppe, man sieht absolut nichts
von der Brücke. Also geht’s weiter bis zu Fort Mason, wo das Wohni parkiert und
zu Fuss weitergegangen wird. Der America’s Cup findet in dieser Woche statt,
entsprechend gibt es vieles zu sehen, wie auch einige Segelschiffe beim
Training. Bei der Cable Car Station können wir gleich einsteigen, wir sind ja
noch früh dran. An der Endstation haben sich bereits lange Warteschlangen
gebildet. Via Financial District geht es zu den Pieren, hier gibt es ein
Mittagessen. Danach werden die Seelöwen sowie eine Sightseeing-Tour mit dem Bus
absolviert. Glücklicherweise hält er irgendwann in der Nähe unseres
Parkplatzes, dadurch ersparen wir uns den langen Weg zurück. Frohgemut geht es
Richtung Campingplatz. Aber, oh Schreck, die Ausfahrt auf dem Highway ist
gesperrt. Blöd, dann nehmen wir halt die nächste und fahren zurück. Dort
angekommen, verwehren Uniformierte die Weiterfahrt auf der vom Navi diktierten
Route. Super, was nun? Wir lassen uns ja immer etwas einfallen, fahren zurück
auf den Highway und nehmen wiederum eine Ausfahrt später (diesmal in der andern
Richtung). Ah, jetzt sieht es ganz gut aus. Wir biegen ab Richtung
Campingplatz. Wieder geht die Fahrt nicht weit, genau genommen bis zu einem
Stadion, aus dem Wogen von rot oder grün gekleideten Menschen quellen. Mist, es
muss ein Spiel stattfinden. Wir reihen uns in den Stau der Fan-Autos ein und
erreichen wieder die Strasse. Wieder sind wir extrem schlau und biegen erst
zwei Querstrassen später ab als das Navi befiehlt. Diesmal kommen uns Autos auf
drei Spuren entgegen. Wir befinden uns auf der Velospur und die Fans, die sich
darauf bewegen, haben viel Freude an uns (und wir an ihnen). Beim Stadion
angekommen werden wir wieder auf die Rundreise geschickt, diesmal frage ich
einen Einweiser, der meint, wir sollen in einer Stunde wiederkommen, man könne
jetzt den Campingplatz nicht erreichen. Toll. Wir verkrümeln uns in irgendein
Industriegebiet und warten dort ab, bis wir endlich unseren Uebernachtungsplatz
erreichen (der sich direkt neben dem Stadion befindet und auch einige
Fan-Wohnis beherbergt; glücklicherweise scheinen sie keine Probleme mit dem
Spielausgang zu haben, es sind zumindest keine Auswirkungen bemerkbar).
Erschöpft sinken wir wieder darnieder, Ferien sind ja so anstrengend J
Montag, 9.
September 2013
Per Shuttle
gelangen wir nach Chinatown, von da via Coit-Tower zum Pier 33, wo wir (zusammen
mit hunderten anderen) bei strahlendem Sonnenschein auf das Schiff nach Alcatraz
warten. Die Audio-Tour ist super gemacht, wir gewinnen einen guten Eindruck vom
Gefängnisdasein (und den erfolglosen Fluchtversuchen). Inzwischen hat es
ziemlich aufgefrischt, die Segelschiffe in der Bay legen sich ordentlich auf
die Seite und sausen wie die Berserker über das aufgewühlte Wasser. Von der
Golden Gate Bridge her schleicht sich langsam der Nebel an, das Nebelhorn tutet
unaufhörlich. Nach der Rückkehr essen wir zu Mittag und besichtigen frisch
gestärkt das Aquarium. Ueber zig Treppenstufen via Coit Tower erreichen wir
gegen Abend den Shuttle, der uns zurück zum Wohni bringt.
Oh wow, I wish I was there...
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